Gruppendiskussionen

Gruppendiskussion

Die Gruppendiskussion, auch Fokusgruppe genannt, ist ein mittlerweile bewährtes und anerkanntes Instrument zur Gewinnung von Informationen. Es handelt sich dabei um ein themenzentriertes Gespräch einer Gruppe von etwa fünf bis zehn Personen, welches von einem geschulten Moderator geleitet wird. Grundlage der Moderation ist meist ein mit dem Auftraggeber abgestimmter Leitfaden, in dem die zu diskutierenden thematischen Schwerpunkte festgeschrieben sind. Gruppendiskussionen haben meist eine Dauer von zwei Stunden, können aber je nach Fragestellung auch kürzer oder deutlich länger sein. Zudem können standardisierte Elemente wie ein Kurzfragebogen integriert werden.

Im Unterschied zu quantitativen Erhebungen (Befragungen), bei denen Einstellungen und Meinungen standardisiert erfasst werden, sind Gruppendiskussionen eine sehr offene Untersuchungsmethode. Im Gespräch, vom Moderator angestoßen und gesteuert, können die Teilnehmer Argumente ausführlich vorbringen, diese miteinander austauschen und sich dadurch gegenseitig stimulieren. Der Vorteil dieser qualitativen Erhebungsmethode liegt zum einen darin, dass Fragestellungen in ihrer ganzen Breite erfasst werden können; im Idealfall kommen nahezu alle relevanten Argumente oder Aspekte eines bestimmten Themas zur Sprache. Zum anderen ist eine viel tiefergehende Analyse als bei einer Erhebung mittels Fragebogen möglich; durch die offene Gesprächssituation werden Denkmuster oder Argumentationsstränge sichtbar.


Vielfältig einsetzbar

Der Einsatzbereich von Gruppendiskussionen ist sehr groß: Sie können ein differenziertes Feedback liefern, ganz gleich ob es z.B. um gesellschaftlich relevante Fragestellungen (Meinungsforschung) oder um neue Produkte vor dem Markteintritt geht (Marktforschung). Sie können aber auch der Ideenfindung dienen; insbesondere im Bereich der Organisationsforschung sind Gruppen-diskussionen ein hilfreiches Instrument bei Verbesserungs- oder Veränderungsprozessen. Abgesehen davon werden Gruppendiskussionen auch genutzt um quantitative Untersuchungen vorzubereiten (Themenfindung), zu begleiten (komplementäre Methodik) oder nachzubereiten (vertiefte Ergebnisanalyse).

Vorgehen

  • Ähnlich wie bei quantitativen Untersuchungen sind bei Gruppendiskussionen verschiedene Varianten der Durchführung möglich und eine intensive Vor- und Nachbereitung notwendig. Zu den einzelnen Bausteinen zählen:
  • Konzeption/ Studiendesign: In enger Absprache mit dem Auftraggeber wird ein Leitfaden erstellt, in dem die thematischen Schwerpunkte und der Diskussionsverlauf festlegt sind.
  • Teilnehmer-Organisation: Gemäß den Vorgaben des Auftraggebers (Screening: Definition von Zielgruppe und Gruppenzusammensetzung) werden die Teilnehmer rekrutiert, vor Ort empfangen und in der Regel auch incentiviert.
  • Räumlichkeiten: In Abhängigkeit von Gruppengröße und ggf. Zielgruppe werden geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.
  • Moderation: Die Gruppendiskussionen werden von erfahrenen Moderatoren geleitet. Auf Wunsch können gerne auch Moderatoren des Auftraggebers zum Einsatz kommen.
  • Aufzeichnung: Bei jeder Gruppendiskussion wird eine Audio- oder Videoaufzeichnung vorgenommen.
  • Beobachtung: Die Diskussionsrunde kann auf Wunsch „live“ durch den Auftraggeber beobachtet werden, und zwar per Videoübertragung in einen Nachbarraum (Der Einsatz eines Einwegspiegels ist nicht möglich und wird von uns auch nicht empfohlen).
  • Catering: Die Teilnehmer und ggf. die Beobachter des Auftraggebers erhalten in der Regel eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken.
  • Auswertung: Mithilfe der Aufzeichnung wird das Gesagte zunächst verschriftlicht (transkribiert) und dann hinsichtlich der ursprünglichen Fragestellung analysiert (z.B. Inhalts- und Frequenzanalyse über Codeverfahren).

Als Fullservice-Institut bieten wir die komplette Durchführung von Gruppendiskussions-Projekten an. Die Beauftragung einzelner Bausteine (z.B. Teilnehmer-Rekrutierung, Moderation, Auswertung) ist selbstverständlich auch möglich.